Das Straßenfest von unser Block bleibt aus 3 Perspektiven: Publikum, Sprecher von der Bühne und 2 Vereinsmitglieder am Stand

3. August 2020

Wir stellen vor: Unser Block bleibt

Mit unserem N+Förderfonds konnten wir über die Jahre bereits mehr als 100 Projekte unterstützen. Natürlich interessiert es uns sehr, wie es mit ihnen nach der Förderung weitergeht. Heute möchten wir euch ein super engagiertes Projekt aus dem Reuterkiez vorstellen:

Im Sommer 2018 haben wir über den N+Förderfonds die Engagierten des Vereins „Unser Block bleibt“ bei der Organisation eines Straßenfestes unterstützt. Das Fest bot dem Verein die Chance, auf sich aufmerksam zu machen und weiter zu vernetzen. Wir freuen uns sehr, dass das Fest ein voller Erfolg war, und sind beeindruckt, wie sich der Verein weiterentwickelt hat.

Der Verein wird gegründet

Der Verein wurde 2016 von Mieterinnen und Mietern eines Häuserblocks im Reuterkiez gegründet, als Investoren aufgrund geänderter Besitzverhältnisse einen Großteil der Gebäude übernahmen. Die neuen Eigentümer, ein Geflecht aus mehreren Finanz- und Immobilienfirmen, trieben den rapiden Mietenanstieg noch weiter hoch: Schon bald vervierfachte sich die Miete bei Neuvermietung. Um noch höhere Verkaufspreise zu erzielen, sollen bald auch viele Wohnungen in Eigentum umgewandelt werden.

Die Bewohner*innen fürchten um ihr Zuhause und um die gewachsene, bunte Nachbarschaft ihres Blocks. Viele wohnen schon seit Jahrzehnten hier und haben Freunde und Familie im nahen Umkreis. Sie wollen sich nicht verdrängen lassen und stärken im Verein ihren Zusammenhalt.

Ein starkes Miteinander und Zusammenhalt

So konnten die Aktiven im Verein bereits neue Zugezogene darin unterstützen, sich gegen überzogene Mietensteigerung erfolgreich vor Gericht zur Wehr zu setzen. Sie informieren über die Mietpreisbremse und protestieren gemeinsam mit zahlreichen Initiativen im Berliner Netzwerk gegen unzulässige Modernisierung, Luxusneubau und weitere zerstörerische Auswüchse des Immobilienmarkts. „Der Milieuschutz hat keine Wirkung“, sagt Anja Kretzer aus dem Vereinsvorstand.

Die Nachbarn und Mieterinnen im Block sind nicht nur miteinander vernetzt, sondern auch mit vielen anderen betroffenen Mietergruppen, die von Verkauf, Modernisierung, Mietenanstieg und Eigenbedarfsklage bedroht sind. „Unser Block bleibt“ sieht sich als Teil eines starken Netzwerks, das gemeinsam mit anderen etwas bewirken kann. Zusammenhalt und Miteinander sind ihnen besonders wichtig.

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